Sonntag, 8. Dezember 2013

Bronchitis, Blue Mountains Part 2 & Port Stephens

Hello Germany (:

Nachdem bereits die ersten Beschwerden eingegangen sind, man würde ja nichts mehr von mir hören - here we go:

Unmittelbar nach meinem letzten Blogeintrag (ihr erinnert euch vielleicht, ich hatte Sonnenbrand) muss sich mein Körper wohl gedacht haben "In Deutschland ist jetzt Winter, höchste Zeit mal krank zu werden!". Und zack- meine Haut war noch rot und sich teilweise schon am schälen - werde ich morgens wach und hab keine Stimme mehr, Schlucken ging nur unter ziemlichen Schmerzen.
Mein erster australischer Arztbesuch stand also an und ich hatte vorsichtshalber vorher schonmal gegoogelt, was "Bronchitis" auf Englisch heißt ('bronchitis', ziemlich einfach eigentlich :D).
Das wurde mir dann auch prompt diagnostiziert und ich durfte mir neben Schmerztabletten für 4,99$ ein Antibiotikum besorgen, dass in nur 3 Tagen alles an Bakterien zerstören sollte.
Musste dann natürlich im Bett bleiben, was bei 30 Grad draußen super viel Spaß gemacht hat, aber nach 2 Tagen mit Fieber und Husten ohne Ende ging es mir morgens auch tatsächlich ein bisschen besser.

Da dann allerdings auch schon wieder Freitag war, hab ich beschlossen alles lieber noch ruhig angehen zu lassen und so waren Sarah, Pauline und ich am letzten Sonntag, dem 1.Advent, mal testen, was Sydney vorweihnachtstechnisch so drauf hat. Ich kann euch sagen, es war nicht allzu weihnachtlich, aber dennoch ganz gut (:
Die Straßen in "The Rocks", einem süßen kleinen Viertel (bisschen wie die Saarlouiser Altstadt, aber auch nur ein ganz kleines bisschen :D) waren mit Weihnachtskränzen dekoriert und wir haben den Wochenmarkt besucht, wo uns hauptsächlich der Stand mit Gummischlangen in 40 verschiedenen Geschmackssorten interessiert hat.
Danach ging es dann noch nach Pyrmont, wo tatsächlich ein Weihnachtsmarkt stattfinden sollte. Es gab genau einen Stand der Plätzchen verkauft hat (5$ für 5 Stück), dafür aber eine Hüpfburg und einen Streichelzoo mit Babyschwein. Jippiee! ((:

LED-Tannenbaum in der City

Babyschwein (:
Mein Freund, das Lama (:


Auf dem Rückweg über Darling Harbour haben wir dann plötzlich Musik gehört, die ziemlich gut klang wie ich fand und noch bevor Sarah ein Foto von der ziemlich weit entfernten Bühne machen konnte, hab ich gemerkt, dass es Simple Plan sind und bin ein bisschen ausgerastet. Natürlich war "Welcome to my life" auch schon der letzte Song und bis wir es zum Eingang geschafft hatten war es vorbei - aber immerhin haben wir ein bisschen was gehört und keinen Eintritt gezahlt. Außerdem finden diese Woche in Sydney zwei Konzerte statt wegen denen ich ein bisschen mehr ausraste. Und Tickets habe. Aber das dann nächstes Mal (;

Abends zuhause angekommen sahen meine Beine schon etwas merkwürdig aus mit roten Flecken, aber das hab ich auf den anstrengenden Tag mit viel Rumlaufen geschoben. Bis ich am nächsten überall rote Flecken hatte und es gejuckt hat ohne Ende. Da wurde mir dann klar (und auch mehrfach bestätigt), dass ich allergisch auf das Antibiotikum reagiere. Geil. Magenkrämpfe, Juckreiz und Hautausschlag - ich hatte den Jackpot abgeräumt was die Nebenwirkungen angeht.
Da ich aber trotzdem mal wieder arbeiten gehen musste/wollte, hab ich versucht das alles irgendwie zu ignorieren und die Woche dann auch ganz gut überstanden - nicht zuletzt dank einem Päckchen aus Deutschland, das bis zum Rand gefüllt war mit Zimtwaffeln <3 - danke Mama & Papa! ((:

Der Ausschlag ging nach 2 Tagen weg und ich hoffe, dass es das dann auch war mit Krankheiten und Arztbesuchen für den Rest meines Australien-Trips.
Pünktlich zum Wochenende hatten wir unsere Pläne auch fix und so standen für Samstag die Blue Mountains (zum zweiten Mal, beim ersten Mal haben wir ja eher weniger gesehen :D) und für Sonntag Port Stephens auf dem Programm. Dazu aber gleich Einiges mehr und jede Menge Fotos, Fotos, Fotos! (;

Erstmal musste aber Freitagabend für Weihnachtsstimmung gesorgt werden und da die Zimtwaffeln schon zur Hälfte leer waren und die Weihnachtsmarktpreise definitiv übertrieben wurde selbst gebacken. Butterplätzchen - das doppelte Rezept - und wir hatten ziemlichen Spaß mit "self raising flour" (Mehl mit Backpulver vermischt) und diversen anderen Zutaten (vor allem gaaaaaanz viel Butter) unsere Plätzchen zu kreiren. Zu unser aller Erstaunen sind sie tatsächlich gut geworden und wir hatten ziemlich viele Tannenbäume, Herzen, Schaukelpferde und Lebkuchenmänner (die aber eher wie Voodoo-Puppen aussahen).



Als wir um 2 Uhr morgens dann auch Paulines Küche aufgeräumt hatten und auf dem Heimweg waren, hatte jeder 2 Boxen voller Plätzchen und war bereit für die nächsten beiden Tage.

Für unseren zweiten Versuch, die Blue Mountains zu sehen, haben wir beschlossen, das Ganze auf eigene Faust und ohne Tour zu starten. Mit einem Return-Ticket für 11,60$ ging es also nach Katoomba, von wo aus es nur wenige Minuten mit dem Bus (mit dem wir netterweise umsonst fahren durften) zur "Scenic World" sind.
Das ist sowas wie ein Erlebnispark für die Blue Mountains. Man zahlt 35$ und kann dann alle 4 'Attraktionen' so oft man möchte nutzen. Wir haben uns dann dafür entschieden, zuerst mit der 'Scenic Railway', dem steilsten Passagierzug der Welt mit 52 Grad Steigung, in den Berg runter zu fahren und ins Tal rein. Natürlich in der ersten Reihe. Es war ein Wahnsinnserlebnis - wenn auch eher langsam - durch einen Tunnel im Berg in die unendliche Weite der Blue Mountains zu fahren und rechts neben sich die berühmten "Three Sisters" zu sehen. Bei Topwetter hat dann auch der anschließende Walk durch den wunderschönen Regenwald Spaß gemacht und nachdem wir mit einer Glasseilbahn mit 360 Grad Blick wieder hoch gefahren waren, sind wir in 270 Meter Höhe gleich zweimal mit der Glasboden-Seilbahn über den Wasserfall hinweg geschwebt. Es war wirklich unfassbar schön!





Glasboden in 270 Metern Höhe (:

Katoomba Falls
Da wir noch 3 Stunden Zeit hatten, bis die Sonne untergehen sollte und wir unseren Zug zurück erreichen mussten, wollten wir unbedingt nochmal zu Fuß zu den Katoomba Falls (den riesigen Wasserfällen). Leider waren die Wegbeschreibungen nicht so prickelnd und so sind wir erst ein bisschen im Regenwald rumgeirrt, bevor wir schließlich zumindest an der Quelle der Fälle waren.
Da es immer noch richtig heiß war und wir alle Bikinis drunter hatten, haben Sarah und ich kurzerhand beschlossen, ein bisschen im Wasser rumzulaufen und ein paar schöne Fotos zu machen. Sarah hat dann auch prompt einen umgekippten Baumstamm entdeckt auf den wir raufklettern könnten. Gesagt getan. Raufklettern ging dann auch noch ganz gut, nur hat irgendwie keiner so richtig drüber nachgedacht, wie wir da barfuß mit dem fließenden Strom unter uns wieder runter kommen sollten. Wir ihr euch schon denken könnt, hat das bei mir eher weniger gut geklappt und so saß ich dann mit blutigen Knien, einem Loch im Zeh und einer Schramme in meinem Tattoo auf dem Boden in den Blue Mountains. Immerhin meine Sonnenbrille war noch ganz. Und wir hatten ganz gute Fotos. Yay! :D


Man vergleiche dieses Bild mit dem letzten Blogeintrag über die Blue Mountains! :D


Der böse Baumstamm... :D

Die letzten beiden Kilometer Walk waren dementsprechend witzig - ich bin Sarah und Pauline im Schneckentempo hinterher gehumpelt - aber wir haben es trotzdem rechtzeitig zum Beginn des Sonnenuntergangs an den Echo Point geschafft. Von da aus hat man einen super Blick auf die 'Three Sisters' und nach noch mehr Fotos sind wir dann schließlich mit dem Taxi zurück in den Ort, wo wir nach einem kurzen aber ziemlich leckeren Dinner beim Italiener den Zug zurück nach Sydney genommen haben.
Dort saßen wir dann - Pauline am Erfrieren, ich am Verbluten und Sarah einfach nur müde - und waren überglücklich mit unserer zweiten Tour in die Blue Mountains :D

Die kleine Regina in den großen Blue Mountains (:



Müde, kalt, Strumpf durchgeblutet - aber alle happy! :D


Am nächsten Tag, nach nur 5 Stunden Schlaf, ging es morgens um 8 Uhr los Richtung Port Stephens. Das ist ein 20km langer Naturhafen mit türkisblauem Meer und riesigen Sandstränden. Bisschen wie Karibik.
Dafür hatten wir allerdings wieder eine Tour gebucht und die hat sich sowas von gelohnt:
Angefangen mit einem super netten Guide (der mich witzigerweise schon im Oktober bis Canberra gefahren hatte, als ich die High Country Tour von der Arbeit aus gemacht habt), über einen topmodernen Bus bis hin zu jedem einzelnen Programmpunkt war dieser Tag einfach perfekt!

Aber alles der Reihe nach:
Nach knappen 3 Stunden Fahrt sind wir in Nelson Bay angekommen, dem Haupthafen von Port Stephens (Port Stephens ist der Name der ganzen Region). Dort ging es nach Lunch bei dem angeblich besten Fish & Chips-Restaurant in New South Wales um 12 Uhr auf einen Boatcruise.
Da vor der Küste von Port Stephens etwa 150 Delphine dauerhaft leben, hatten wir natürlich die Hoffnung, auf unserem Cruise auch den ein oder anderen zu entdecken.
Und wir wurden nicht enttäuscht:
Direkt neben unserem Boot tauchten plötzlich 2 Delphine auf - so nah - das man sie selbst unter Wasser erkennen konnte. Die sind dann unter dem Boot durchgetaucht, auf der anderen Seite wieder hoch und alle waren glücklich (:






Nach dem Cruise ging es zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man die ganze Region überblicken konnte. Die eine Insel sah haargenau aus wie die aus "Oisky!Poisky!" und ich war sehr erleichtert, als wenigstens Pauline wusste, wovon ich rede :D

Insel aus Oisky! Poisky! - ganz bestimmt!! (:

Der letzte Stop der Tour war dann auch das absolute Highlight: Stockton Beach.
Nicht nur die Tatsache, dass es ein riesengroßer, flacher, weißer Sandstrand war, an dem außer uns kaum Menschen waren, war toll - hinter dem Strand haben sich riesige weiße Sanddünen erhoben und es sah aus wie in der Sahara - nur eben am Meer. Man konnte mit extra dafür gemachten Autos die Dünen hoch fahren und dort mit einer Art Surfbrett dann von ganz oben runter rutschen. SO. MUCH. FUN!!!
Bis auf das Hochrennen nach jedem Runtersurfen, barfuß im heißen Sand bei 30 Grad. Aber egal :D


Irgendwo im Nirgendwo (:



Und runter geht's :D

Noch fix und fertig aber überglücklich vom Sand Sliding ging es dann wieder zurück an den Strand. Eigentlich konnte man nur eins von beiden Dingen machen, aber weil wir noch Zeit hatten und unsere Gruppe relativ klein war, hatten wir das Glück, auch noch auf Kamelen durch die Dünen und am Strand entlang zu reiten. Total unwirkliches Gefühl, so als wär man in Dubai oder Ägypten, aber wir waren nur 3 Stunden von Sydney entfernt an der Ostküste Australiens. Auf einem Kamel. :D

Wunderschöne Kopfbedeckung :D

Kamele am Strand



Nach diesem mehr als erlebnisreichen Wochenende mit Blue Mountains, Wasserfällen, Delphinen, Dünen und Kamelen hab ich dann netterweise heute anstelle von Freitag frei bekommen und meinen Muskelkater (und meine Schürfwunden von der Baumstamm-Aktion) ein bisschen auskurieren.

Dadurch hatte ich die Zeit, diesen XXL-Blogeintrag zu verfassen und hoffe, ihr habt es irgendwie bis hier unten zum Ende durchgeschafft mit Lesen (;


Hier noch ein Bild vom Sonnenuntergang in Neutral Bay am Freitag - ich geh jetzt schlafen (;


Cheers!

Regina

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